Hölscher Wasserbau übernimmt Grundwassermanagement für Energietransportleitung 182

Haren (Ems), 16.10.2025 – Hölscher Wasserbau wird beim Neubau der Erdgastransportleitung ETL 182 das Grundwassermanagement übernehmen. Der Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie Deutschland erweitert im Rahmen des Energiewirtschaftsgesetzes das Gasnetz. Auftraggeber des Projektes an Hölscher ist die Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus der FRIEDRICH VORWERK Group (Friedrich Vorwerk und Bohlen & Doyen) sowie der österreichischen HABAU Group (PPS Pipeline Systems und HABAU).

Die neue Leitung verbindet künftig die LNG-Standorte Brunsbüttel und Stade mit dem Netzknoten Achim, leistet so einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschland. Da die Leitung H2-ready ist, schafft sie zugleich die Basis für eine künftige Wasserstoffwirtschaft. Der Bau der Leitung beginnt Anfang 2026 und dauert voraussichtlich bis Ende 2027.

Projektdaten ETL 182

• Nennweite: 1.400 mm
• Länge: rund 86 km
• Medium: Erdgas, zukünftig Wasserstoff
• Oberirdische Anlagen: Absperrstationen im Abstand von ca. 15–18 km
• Begleitkabel: unterirdisch verlegt für Steuerung und Datenaustausch
• Schutzstreifen: 12 m, davon 7,4 m gehölzfrei

Rolle von Hölscher Wasserbau

Damit eine unterirdische Gasleitung verlegt werden kann, muss der Rohrgraben trocken liegen – eine Herausforderung angesichts hoher Grundwasserstände. Hölscher entwickelt dafür ein detailliertes Entwässerungskonzept, stimmt es mit den Behörden ab und setzt es technisch um. Drainagen werden eingefräst, Brunnen gebaut und leistungsfähige Pumpensysteme installiert. Das geförderte Wasser wird über den Zeitraum des Baus abgesenkt und über Rohrleitungen zu Aufbereitungsanlagen geführt. Je nach Schadstoffbelastung und Qualität wird das Grundwasser über die Anlagen dann entsprechend aufbereitet und anschließend über Gräben oder Vorfluter wieder in den Kreislauf gebracht.

„Ein Projekt von der Größenordnung in unter zwei Jahren auszuführen, bringt einige Herausforderungen mit sich. Wir freuen uns nach der ETL 180 nun auch die ETL 182 möglich zu machen. Mit unserer Arbeit stellen wir sicher, dass ein so bedeutendes und großes Infrastrukturprojekt technisch überhaupt umgesetzt werden kann.“, erklärt René von Garrel, Leitung Bereich Leitungsbau bei Hölscher Wasserbau.

Leistungen im Überblick

Die Hauptarbeiten von Hölscher umfassen u. a.:

• Einfräsen von Drainagen auf ca. 50 km Länge
• Bau von Schwerkraftbrunnen über rund 21.500 laufende Meter mit jeweils 10 Meter Tiefe
• Betrieb von ca. 1.000 Vakuumkolbenpumpen und 550 offenen Wasserhaltungen
• Verlegung von über 100 km Ablaufleitungen
• Aufbau von 80 Druckerhöhungsstationen und 128 Mehrkammerabsetzbecken
• Einsatz von 30 Wasseraufbereitungsanlagen mit bis zu 300 m³/h Durchfluss

Ein Baustein in der Energiewende

Die ETL 182 reiht sich in eine ganze Reihe von Infrastrukturprojekten ein, bei denen Hölscher aktuell im Einsatz ist – darunter A-Nord, SuedLink, SuedOstLink, BalWin 1 & 2 oder die Wilhelmshavener Anbindungsleitung (WAL). Gemeinsam haben diese Projekte ein Ziel: den Umbau der Energieversorgung in Deutschland.

Während Stromtrassen erneuerbare Energien aus dem windreichen Norden in die Verbrauchszentren transportieren, schaffen Leitungen wie die ETL 182 die Basis für eine künftige Wasserstoffwirtschaft. Mit der Arbeit im Grundwassermanagement wird sichergestellt, dass diese Bauwerke überhaupt entstehen können – damit trägt der emsländische Mittelständler einen Teil zur Energiewende bei, regional wie bundesweit.