Wir sind Möglichmacher – auch beim Thema Gasversorgung in Deutschland

Mitarbeit von hw an großen Infrastrukturprojekten nimmt weiter zu // Pipelines Belgien und Brunsbüttel aktuell im Fokus

Mitarbeit von hw an großen Infrastrukturprojekten nimmt weiter zu // Pipelines Belgien und Brunsbüttel aktuell im Fokus

Mit dem Beginn des Ukraine-Konflikts im vergangenen Jahr hat sich die geopolitische Lage deutlich verschärft. Vor allem das Thema Gasversorgung und die entsprechende Preisentwicklung ist brisanter denn je. Die Unabhängigkeit von Russland hat für die Bundesregierung oberste Priorität.

Doch die Abkehr von russischem Gas ist nicht ohne weiteres möglich. Daher plant die Bundesregierung den Bau von fünf großen und staatlich betriebenen LNG-Terminals inklusive entsprechender Pipelinestruktur an Nord- und Ostsee (LNG steht für Liquified Natural Gas, also flüssiges Erdgas). Bauzeitraum von 2022 bis 2038 mit geschätzten Investitionskosten von bis zu 9,7 Milliarden Euro.

Auch Hölscher Wasserbau spielt beim Bau der Pipelines eine tragende Rolle in den ausführenden ARGEN. Bereits beim Projekt „Wilhelmshaven-Anbindungs-Leitung“ (WAL) am ersten großen Terminal in Wilhelmshaven haben die Kolleginnen und Kollegen aus Wasserhaltung, Brunnenbau sowie Umwelttechnik ihre Kompetenz im Bereich Linienbaustellen erneut unter Beweis gestellt (Wir berichteten im Buschfunk Ende 2022).  

Denn natürlich bauen wir nicht die Pipelines selbst. Allerdings werden die Stränge in der Regel unterirdisch verlegt. Also ist durch die Arbeit im offenen Rohrgraben immer eine umfangreiche Wasserhaltung notwendig. Nur so kann die Rohrgrabensohle über die gesamte Bauzeit trockengelegt werden und eine reibungslose Verlegung der Rohre und auch die wichtigen Schweißarbeiten zur sicheren Verbindung der einzelnen Rohrstücke durch die anderen Gewerke ist möglich. Vor allem durch die Länge der Stränge ist nicht nur einiges an Arbeitseinsatz, sondern auch entsprechendes Material gefordert.

So auch beim aktuell laufenden Projekt „ETL 180“ von Gasunie in Brunsbüttel. Auf rund 55km wird hier eine Pipeline mit Rohrdurchmesser DN800 (0,8m) verlegt, um sowohl das Land-Terminal am Standort Brunsbüttel als auch das schwimmende Terminal an das deutsche Fernleitungsnetz anzuschließen. Baubeginn war im März 2023, im Dezember 2023 soll die ETL 180 in Betrieb gehen.

Hölscher Wasserbau verantwortet hier auf rund 40km die Trassen-Wasserhaltung. Auf zusätzlichen 8km erfolgt als Besonderheit eine Wasserhaltung im Moorgebiet. Hierfür wird unter anderem auf rund 30km Drainage gefräst. Rund 500 Brunnen werden hergestellt, ca. 450 Pumpen müssen auf- und abgebaut werden und ca. 50km Grundwasserdruck-Rohrleitungen DN150 bis DN300 verlegt werden. Aufgrund der Bodenverhältnisse sind 19 Enteisenungsanlagen im Einsatz, die das Eisen und andere Stoffe aus dem geförderten Wasser filtern. Erstmals sind auch vier Ammoniumaufbereitungsanlagen auf der Baustelle eingesetzt.

„Wir setzen bei diesem Projekt auch im Bereich Umwelttechnik Trends. Das Grundwasser weißt beim ETL-Projekt eine erhöhte Ammoniumbelastung auf. Im Gegensatz zu unseren Mitbewerbern sind mit unseren Aufbereitungsanlagen in der Lage, das Wasser so aufzubereiten, dass wir die Anforderungen der obersten Wasserbehörde an die Wasserqualität erfüllen können“, erklärt René von Garrel, Teamleitung Linienbaustellen bei hw.

Um die eng getakteten Arbeiten vor Ort zu stemmen, sind wir aktuell mit 51 Kolleginnen und Kollegen, acht Bohranlagen und zwei Fräsen auf der Baustelle.

Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Gaspipeline in Belgien, die Teil des umfassenden Gaspipelinenetzes in Europa ist. Der belgische Fernleitungsnetzbetreiber Fluxys arbeitet derzeit mit Hochdruck an einer neuen Pipeline zwischen dem Hafen von Gent und Opwijk. Die 44 Kilometer lange Leitung soll den Transport von Erdgas vom Hafen von Zeebrugge nach Deutschland verdoppeln. Sie ist damit ein wichtiges Bindeglied für die zukünftige Gasversorgung in Deutschland.

Hölscher Wasserbau und Tjaden sind beim Bau dabei und verantworten die Wasserhaltung. Diese ist auch hier notwendig, um den Bau der Erdgasleitung unter trockenen Bedingungen durchführen zu können.

“Wie von anderen Pipeline-Projekten bekannt sind die Rahmenbedingungen und der Zeitplan eng getaktet. Wir sind im März gestartet und offizielles Projektende ist Ende September 2023. Gemeinsam mit Tjaden sind wir mit rund 20 Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Neben dem einfräsen einer Horizontaldrainage gilt es 250 Schwerkraftbrunnen DN600 zu setzen, die in eine Tiefe von bis zu 16 Meter abgeteuft werden. Die Tagesleistung unseres Auftraggebers liegt dabei bei ca. 500 Meter Vorbau. Das gibt einen ganz guten Einblick in die Arbeitsgeschwindigkeit die hier zusätzlich gefordert ist”, so René, der das Projekt hw-seitig leitet.

Die Fertigstellung der Gaspipelines in Brunsbüttel und Belgien markiert einen bedeutenden Schritt zur Sicherung der Energieversorgung in Europa. Das zeigt: Unsere Expertise ist gefragt und wir freuen uns, dass wir als Hölscher Wasserbau und auch als Hölscher Gruppe weiterhin bei der Realisierung der wichtigen neuen Energieinfrastruktur an Bord sind.

Ein großes Dankeschön geht an diese Stelle an alle beteiligten Kolleginnen und Kollegen, die hier täglich alles geben!

Aktuelles    (09.08.2023)

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